pädagogische Arbeit
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Inhaltsverzeichnis der Konzeption
3. Grundlagen der pädagogischen Arbeit
3.1 Eingewöhnungszeit
3.2 Gemeinsame Arbeit
3.2.1 Arbeit mit den Kindern
3.2.1.1 Partizipation
3.2.1.2 Genderorientierung
3.2.1.3 Interkulturalität
3.2.1.4 Lebenslagenorientierung
3.2.1.5 Sozialraumorientierung
3.2.1.6 Bildungsbereiche und pädagogische Prozesse
3.2.2 Zusammenarbeit mit dem/der Pastor/In und Inhalte der religionspädagogische Arbeit
3.2.3 Arbeit mit Kooperationspartnern
3.2.3.1 Zusammenarbeit mit der Sprachheilpädagogen
3.2.3.2 Zusammenarbeit mit der Grundschule
3.2.3.3 Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt

3. Grundlagen der pädagogischen Arbeit
3.1 Eingewöhnungszeit
Die Eingewöhnung der neuen Kinder wird in den einzelnen Gruppen unterschiedlich gehandhabt. Für die Regelgruppe gilt folgende Vereinbarung:
o Besuchstag mit der Mutter / dem Vater
o Nach der Aufnahme besucht das Kind täglich für eine überschaubare Zeit die Gruppe.
o Die Eltern bleiben für eine bestimmte Zeit erreichbar. Absprachen werden diesbezüglich mit der Gruppenleitung getroffen.
o Eltern sollten die Eingewöhnungszeit fest einplanen.
 
In der Krippe und der Familiengruppe findet ebenfalls eine qualifizierte, individuelle Eingewöhnung der neuen Kinder, angelehnt an das "Berliner Modell“, unter Einbeziehung der Eltern statt. Die Eltern werden über die Notwendigkeit der aktiven Mitwirkung von der Gruppenleitung informiert. Das Kind wählt sich für die Zeit der Eingewöhnung eine Bezugsperson aus. Die pädagogische Fachkraft geht eine sekundäre Bindung in Ergänzung mit den Eltern ein, um eine vertraute Bezugsperson zu sein.
Die Kindertagesstätte ermöglicht den Kindern und Familien eine individuelle Eingewöhnungszeit.

3.2 Gemeinsame Arbeit
Unser Ziel besteht darin, die Einzigartigkeit eines jeden Kindes zu akzeptieren und wertzuschätzen. Wir respektieren die Gefühle des Kindes und achten auf die Würde des Einzelnen. Durch die Mitarbeitenden erfolgt eine ganzheitliche Förderung, um die Entwicklungsschritte sinnvoll zu begleiten und zu unterstützen. Wir nehmen das Kind so an wie es ist, geben ihm Geborgenheit und einen geschützten Raum für seine Entwicklung. Dabei nutzen wir auch die Zusammenarbeit mit externen Fachkräften.
Wir geben den Kindern Nähe, Zuwendung, Geborgenheit und schaffen so ein Klima des Wohlfühlens. Durch unseren situativen Ansatz gehen wir auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder ein. Bei uns lernen Kinder ihre Grenzen, Stärken und Schwächen kennen. Sie lernen, sich mit Anderen und sich selbst auseinanderzusetzen, abzugrenzen und zu behaupten. Wir unterstützen diese Prozesse und geben dafür Hilfestellungen. Kinder lernen bei uns Selbstkompetenz. Materialien zur Förderung der Selbstständigkeit liegen aus und können von den Kindern genutzt werden. Sie verinnerlichen so Arbeitsabläufe, Handlungsabläufe und lernen dabei sich selbst zu organisieren. Viele Entscheidungen treffen Kinder bei uns eigenständig. Durch gemeinsame Gruppenentscheidungen legen wir Grundsteine zur Partizipation der Kinder. Demokratie wird bei uns in der Kindertagesstätte gelebt. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen allen, die an der Erziehung, Bildung und Betreuung der Kinder beteiligt sind, ist notwendig für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern. Wir wünschen uns einen offenen und regelmäßigen Kontakt zwischen Eltern und Mitarbeitenden. Eltern sollen sich bei uns aktiv ins Kitaleben einbringen. Wir sind offen und jeder Zeit ansprechbar für Fragen, Kritik, Wünsche, Beschwerden und Lob.

3.2.1 Arbeit mit den Kindern
Kinder bestimmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Gruppengeschehen mit. Durch tägliche Gesprächsrunden geben wir den Kindern Raum und Zeit für die Mitgestaltung in der Gruppe. Ihre persönlichen Erlebnisse, Bedürfnisse, Wünsche und Beschwerden werden dort gehört. Gemeinsame Lösungsmöglichkeiten und Veränderungen finden ihren Raum. Ein Gruppenbeschwerdebuch liegt in der Regelgruppe aus. Die Kinder können dort ihre Beschwerde in Bildform dokumentieren. Eine Hilfestellung erfahren sie durch die Mitarbeitenden, wenn gewünscht. Im Abschlusskreis wird die Beschwerde erneut angesprochen und nach Möglichkeiten der Lösung gesucht. Sollte eine Beschwerde nicht gelöst werden können, beschäftigt sich die Gruppe über einen längeren Zeitraum damit. In der Familiengruppe lernen die Kinder Beschwerden zu verbalisieren und mit ihren Möglichkeiten auszudrücken. Beschwerden der Kinder werden von allen Mitarbeitenden ernst genommen. Eine dementsprechende Schulung der Mitarbeitenden hat stattgefunden. Beschwerden der Kinder werden auch in Dienstbesprechungen abgehandelt.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Sozialverhalten der Kinder. Sie lernen entstehende Konflikte selbstständig zu regeln. Wir leiten die Kinder zu gegenseitiger Hilfestellung und Unterstützung an. Diese Erfahrungen können sie täglich bei uns erproben und vertiefen.
Die Bewegungserfahrungen nehmen einen großen Raum ein. Ein Lauftraining, die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Sportverein und dem Landessportbund, sowie Bewegungseinheiten bestimmen unseren Tagesablauf mit und gehören zu unserem verlässlichen Angebot.
Wir möchten Kindern die Achtung vor Lebewesen und das Bewusstsein für die Schönheit der Natur vermitteln. Waldtage und Projekte mit dem BUND gehören zu unserem Angebot.
Kinder eignen sich bei uns verschiedene Kompetenzen an und erweitern diese in unterschiedlichen Bereichen. Diese bezeichnen wir als Querschnittsdimensionen.

3.2.1.1 Partizipation
Kinder nehmen bei uns in der Kita entsprechend ihres Entwicklungsstandes an Entscheidungen, die das eigene und das Leben in der Gemeinschaft betreffen, teil. Dazu gehört zum Beispiel die Gestaltung von Räumen, Mitbestimmung der Speisepläne, Mitgestaltung der Projektarbeit, Zielbestimmungen bei Ausflügen. Diese Entscheidungen werden in einer demokratischen Abstimmung getroffen. Wir unterstützen sie und geben Hilfestellungen. Beschwerden der Kinder werden von uns, wie oben beschrieben ernst genommen und behandelt. Ein Gewaltpräventionsprogramm (Faustlos) unter Anleitung einer Mitarbeitenden findet jährlich statt. Kinder lernen so die Verantwortung für sich und andere Kinder in der Gruppe zu übernehmen, Gefühle zu erkennen und zu verbalisieren.

3.2.1.2 Genderorientierung
In unserer Einrichtung begegnen sich Jungen und Mädchen mit individuellen geschlechtsspezifischen Erfahrungen. Wir geben ihnen Raum, um ihre Interessen und rollentypischen Erfahrungen zu sammeln. Durch die Raum- und Angebotsgestaltung, wie z.B. Puppenecke, Bauteppich und Verkleidungskiste, ermöglichen wir gleichermaßen, dass Kinder eine andere Rolle annehmen und Erfahrungen zur eigenen Identität sammeln können.

3.2.1.3 Interkulturalität
 Interkulturalität bezeichnet, dass die Kinder die Vielfalt unserer Gesellschaft, kulturelle Unterschiede wahrnehmen und sie als Bereicherung erleben. Bekannte und nicht bekannte Rituale und Traditionen werden in unserer Einrichtung gelebt und erlebt. Die Mitarbeitenden leben Offenheit, Respekt, Akzeptanz vor und geben diese Lebensweise an die Kinder weiter. Durch situationsorientierte Projekte lernen die Kinder die kulturelle Vielfalt kennen. Wir singen landestypische Lieder und bringen den Kindern z.B. auch die englische Sprache näher. Eltern aus anderen Nationen sind bei uns willkommen, werden als Familie bei uns in der Kindertagesstätte integriert, berichten über ihre Lebensweisen und kochen z.B. landestypische Köstlichkeiten mit den Kindern. Unser Speiseplan für den Mittagstisch weist ebenfalls Gerichte anderer Nationen auf.

3.2.1.4 Lebenslagenorientierung
Lebenslagenorientierung heißt, die konkreten Lebenslagen der Kinder zu kennen und in unserer pädagogischen Arbeit zu berücksichtigen. Elterngespräche, Elternabende, Gottesdienste und andere Angebote für die Familien ermöglichen uns den Bedarf festzustellen und Angebote zu entwickeln. Familien in schwierigen Lebenssituationen werden bei uns unterstützt und erhalten, wenn nötig, Hilfsangebote.

3.2.1.5 Sozialraumorientierung
Sozialraumorientierung heißt, sich am Lebensumfeld des Kindes zu orientieren und ihm neue Möglichkeiten der Orientierung aufzuzeigen. Ausflüge, Exkursionen in die Natur, Kontakte zu Einrichtungen des öffentlichen Lebens, wie z.B. die Bewegungsbaustelle des örtlichen Sportvereins etc. gehören zu unserem Angebot.

Unsere Kindertagesstätte ist ein fester und wichtiger Bestandteil der Kirchengemeinde. Kirchenbesuche, Andachten in der Kita, Gottesdienste für Familien (Go-Mach Mit), Kontakte zur/m PastorIn, Seniorenkontakte in der örtlichen Seniorenresidenz und Feste der Kirchengemeinde gehören selbstverständlich zu unserem Angebot.
Die Umsetzung des Bildungsauftrages laut Kindertagesstättengesetz des Landes S-H ist unser Anliegen.

3.2.1.6 Bildungsbereiche und pädagogische Prozesse
o Sprache, Schrift und Kommunikation
o Körper, Gesundheit und Bewegung insbesondere Teilbereiche der Fein- und Grobmotorik
o Das letzte Jahr vor der Schule
o Mathematik, Naturwissenschaft und Technik
o Kultur, Gesellschaft und Politik
o Regeln des sozialen Lebens und sozialen Verhaltens
o Musische und ästhetische Bildung
o Medienvermittlung
o Spiel
o Integration
o Multikulturelles
o Feste feiern, Rituale und Bräuche
o Konfliktlösung
o Stärkung der Kinder gegen Gewalt und Missbrauch
o Gesundheitsförderung und gesunde Ernährung
o Partizipation

Die Umsetzung der Leitlinien zum Bildungsauftrag in unserer Kindertagesstätte:
Die Bildungsleitlinien werden in der Planung von Projekten bedacht und den Eltern in Form einer schriftlichen Dokumentation sichtbar gemacht.

o Körper, Gesundheit, Grob- und Feinmotorik-Angebote (Beispiele):

o Grobmotorik
 Spiele an und mit Geräten, Klettern, Balancieren,  Schieben, Heben, Lenken, Schaukeln, Wippen, Krabbeln, Fahren, An- und Ausziehen, Waschen, Schneiden, Laufen, Kochen und vieles mehr.

o Feinmotorik
 Kneten, Malen, Matschen, Basteln, Stecken, Regelspiele spielen und vieles mehr.

o Sprache – Angebote (Beispiele):
Lieder singen, Bilderbücher anschauen, Finger- und Kreisspielespielen, Geschichten erzählen, Gesprächsrunden, Reime, Gesellschaftsspiele, Erzähl- und Reimgeschichten hören. Förderung der Phonologischen Bewusstheit, Erweiterung des Wortschatzes; der Satzbau und die Grammatik werden dadurch gefördert. Gesprächsregeln werden erprobt und gefestigt. Begegnungen mit anderen Sprachen und damit auch die Unterstützung von Migrationskindern findet statt.

o Mathematik, Naturwissenschaften und Technik – Angebote (Beispiele):
Gesellschaftsspiele, Abzählverse, Experimente, Farben- und Formenspiele, Arbeitsblätter, Steckspiele, Bauen und Konstruieren, Mengen erfassen (viel und wenig, leicht und schwer) und vieles mehr setzen wir zur Förderung ein. Dadurch werden die Gestalterfassung, die Fähigkeit logische Abfolge zu erkennen, Zahlen zu erkennen und richtig zu zuordnen, Grundformen erkennen zu können, Förderung der Beobachtungs- und Merkfähigkeit der Umwelt, ebenso die Konzentration gestärkt und geschult.

o Kultur, Gesellschaft, Politik und soziales Verhalten – Angebote (Beispiele):
Spaziergänge, Rollenspiele, Besuche von unterschiedlichen örtlichen Einrichtungen und Dienstleistungsbetrieben sowie Verkehrserziehung und Brandschutzübungen. Projekte zum Thema andere Länder und Kulturen sowie Familien und vieles mehr gehören zu unserem Angebot. Somit unterstützen wir die Eigenverantwortung, die Selbst- und Mitentscheidung, die Toleranz und Akzeptanz im Miteinander der Kulturen und die aktive Teilnahme an dem Geschehen im Umfeld des Kindes.

o Religion, Ethik, Philosophie – Angebote (Beispiele):
Biblische Vermittlung durch die religiöse Früherziehung der Kinder, Kleine Gottesdienste, Lieder und Gebete gehören zum verlässlichen Angebot und sind ein fester Bestandteil unserer Arbeit.
Die Auseinandersetzung mit fremden Religionen und dazu gehörige Projekte werden je nach Bedarf der Kinder aufgegriffen und bearbeitet. Unser Ziel ist es, sich mit Sinnfragen auseinanderzusetzen und mit Kindern zu philosophieren, Gemeinschaft zu erleben und zu leben, einen respektvollen Umgang mit anderen Menschen zu entwickeln, sowie Natur und Kreatur zu schätzen und zu pflegen.
Ein Gebetstisch für Kinder steht in den Gruppen zur Verfügung.

o Musisch-ästhetische Bildung und Medien – Angebote (Beispiele):
Musizieren, Singen, Tanzen, Instrumente basteln und damit musizieren, Malen, Rollen- und Kreisspiele, Theater, rhythmische Übungen und Musik hören fördert den Ausdruck von Gedanken und Gefühlen und unterstützt die individuelle Wahrnehmung, wie z.B. die der akustischen Reize.

o Emotionen:
Einen besonderen Schwerpunkt legen wir auf die Unterstützung der Kinder im täglichen Miteinander. Nächstenliebe, Konfliktverhalten, Selbstvertrauen, Gruppenfähigkeit, Selbständigkeit, Regelbewusstsein, Kontaktfreude und Toleranz sind dafür Beispiele.

3.2.2 Zusammenarbeit mit dem/der Pastor/in und Inhalte der religionspädagogischen
Arbeit
Die/der PastorIn besucht regelmäßig die Gruppen, um biblische Geschichten kindgerecht und anschaulich zu erzählen. Die religionspädagogische Früherziehung orientiert sich am Jahreskreis der kirchlichen Feste. Es geht um die Grunderzählungen, die ein Gottes- und Weltverständnis erschließen und Sinngebung vermitteln (Mythos). Das Gewissen der Kinder wird geschärft, dabei erkennen sie Werte und Haltungen (Ethos). Das Feiern von Festen und Ritualen vermittelt ihnen Orientierung und Gemeinschaft (Ritus).

Mit den Familien werden Gottesdienste und Andachten in der Kita gefeiert, um Übergänge im Kindertagesstättenjahr zu begleiten. Die religionspädagogische Arbeit ist ein elementarer Bestandteil unserer Kindertagesstätte. Sie fließt in die tägliche Arbeit ein und bietet so Möglichkeiten für den Gemeindeaufbau und die Integration von neu zugezogenen Familien in der Kirchengemeinde.
Der Kirchengemeinderat (KGR) nutzt ebenfalls diese Möglichkeit und unterstützt im Rahmen seiner Möglichkeiten die Kindertagesstätte.

3.2.3 Arbeit mit Kooperationspartnern
3.2.3. 1Zusammenarbeit mit Sprachpädagogen
Eine externe Sprachheilpädagogin arbeitet bei Bedarf mit unserem Haus zusammen. Die Pädagogin testet in Absprache mit den Eltern einzelne Kinder auf Sprachauffälligkeiten.

3.2.3.2 Zusammenarbeit mit der Grundschule
Es findet in regelmäßigen Abständen ein informeller Austausch zwischen der Grundschule und den Kindertagesstätten der Stadt Schwentinental statt. Gemeinsame Absprachen werden getroffen und im Protokoll festgehalten.
Die letzten Beobachtungsbögen vor der Schule bekommt der Schulleiter, mit der Einverständniserklärung der Eltern und unter Wahrung des Datenschutzes. Eine schriftliche Vereinbarung zwischen der Schule und der Kindertagesstätte besteht. Ein Schulbesuch wird von der Leitung vereinbart.

3.2.3.3 Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt
In der Regel findet einmal im Jahr ein Besuch eines/r Zahnarztes/Zahnärztin vom Kreis Plön in den einzelnen Gruppen statt, um altersgerecht auf die Zahnhygiene aufmerksam zu machen.



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